Umzug in ein neues Leben

Seit einigen Jahren führt Sarepta, die Gemeinde unseres Partners in Moldawien, das Projekt »Move a Family« durch: Kinderreiche Familien aus sehr ärmlichen und oft verwahrlosen Verhältnissen werden in ein gemeindeeigenes Haus mit Umschwung umgesiedelt. Hier haben sie genügend Platz zum Wohnen, müssen keine Miete bezahlen, erhalten Unterstützung bei notwendigen Renovationen, und das Grundstück dient der Selbstversorgung. Zurzeit besitzt die Gemeinde rund 20 solcher Häuser, welche sie Familien zur Verfügung stellt.

Geflohen und schikaniert
Das jüngste Engagement gilt einer Familie mit vier Kindern, die vor zwei Jahren aus der Ukraine nach Moldawien geflüchtet ist. Zuerst lebten sie im Norden des Landes in einem staatlichen Asylzentrum. Doch dort wurden sie wegen ihres christlichen Glaubens von den Mitbewohnenden schikaniert. Sie wollten aber in Moldawien bleiben, weil die zwei ältesten Söhne sonst in den Krieg eingezogen worden wären. Die Familie ist mittellos und entsprechend schwierig gestaltet sich der Aufbau einer neuen Existenz.

Ziegen züchten wieder möglich
Unser Partner, Pastor Viktor Kuljak, erfuhr vom Schicksal dieser Ukrainer und wollte ihnen helfen. Praktisch zeitgleich spendete ein Geschäftsmann aus der Schweiz für »Move a Family«. Damit konnte eine große, freistehende Liegenschaft gekauft werden, in welche nun die sechsköpfige Familie einziehen kann. In der Ukraine hatten die Leute Ziegen und Schafe gezüchtet. Auf dem weitläufigen Areal können sie dies wieder tun – als Startkapital erhalten sie einige Ziegen geschenkt.

Vor dem Einzug der Familie wird die Gemeinde das Haus renovieren – erforderlich sind Arbeiten an Heizung, Bad und Küche. Auch ein Unterstand für die Tiere muss errichtet werden. Die Baumaterialien liefert teilweise AVC aus der Schweiz, und teilweise werden sie auf dem einheimischen Markt gekauft. Damit auch der Familienvater bei der Renovation mithelfen kann, wurde das Ehepaar mit seinen Kindern aus dem weit entfernten Asylzentrum abgeholt und vorübergehend in einigen freien Zimmern in unserem Behindertenheim einquartiert.

Zukunftspläne
Das Ehepaar plant, sich nebst der Ziegenzucht auch in die Aktivitäten der Kirche zu investieren. Da unser Altersheim um 88 Plätze erweitert wird, braucht es zusätzliches Personal. Die Ehefrau könnte nach Eignung einen Job in der Pflege oder in der Küche übernehmen, und einer der Söhne möchte als Kellner im Restaurant mitarbeiten. Sowohl die Gemeinde als auch die dankbare Familie freuen sich auf diese hoffnungsvollen Perspektiven.