Bulgarien Serbien avc Gefängnis
April 15 2024

Nur Tränen, keine Antwort

BULGARIEN SERBIEN
Seit Ali Dini vor zwölf Jahren Jesus Christus kennenlernte, kümmert er sich um Flüchtlinge. Er berichtet von Einsätzen in seiner Wahlheimat Bulgarien und im Nachbarland Serbien.

»Die Flüchtlingscamps in Bulgarien sind zurzeit übervoll. An manchen Orten schlafen die Leute sogar in den Gängen. Zwei der Flüchtlingscamps, die ich regelmäßig besuche, sind geschlossen, fast wie ein Gefängnis. Eines davon ist an der türkischen Grenze und eins in der Nähe von Sofia. Dank einer Spezialbewilligung darf ich diese Camps jede Woche besuchen und Hilfsgüter bringen. Ich nutze die Chance und erzähle den Menschen von Jesus.

Ich glaube, dass Gott mir dieses Territorium gegeben hat. Unter den Flüchtlingen in den Camps ist es kein Problem, wenn man schon immer Christ war. Wenn aber die Muslimen merken, dass einer von ihnen plötzlich in der Bibel liest, dann machen sie ihm das Leben zur Hölle. Christen müssen lernen, sich weise zu verhalten.

Wenn sie das Camp verlassen dürfen, machen sich die meisten Flüchtlinge sofort auf den Weg in ein anderes europäisches Land. Es gibt aber auch solche, die in Bulgarien bleiben wollen. Dann helfe ich ihnen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Manche kommen dann auch in unsere Gemeinde und lassen sich taufen.

»Wo war dein Gott?«
Die Camps in Serbien in der Nähe der rumänischen, kroatischen und ungarischen Grenze sind für Flüchtlinge offen. Fremden aber ist der Zutritt verboten, und so treffe ich mich draußen im Freien mit den Leuten. Ich bringe ihnen Dinge des täglichen Bedarfs oder Lebensmittel – einfach das, was nötig ist. Ich bin jemand, der schnell Kontakte knüpft. Um zu erfahren, was die Flüchtlinge brauchen, rufe ich vorab die Christen in den Camps oder Pastoren aus den umliegenden Gemeinden an, die ich schon kenne.

Einmal, in einem Gottesdienst mit Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern, saß auch ein junger Mann. Er zitterte mit dem Bein und man merkte, dass er auf dem Sprung war. Als ich von Gott erzählte, hielt er es nicht mehr aus. Er stand auf und rief: ›Wo war dein Gott, als meine Mutter, mein Vater, meine Schwester und mein Bruder von Islamisten erschossen wurden?‹ Er war an diesem Tag verspätet nach Hause gekommen und sah von einem Versteck aus, wie seine Familie ermordet wurde. Wäre er rechtzeitig zuhause angekommen, hätten sie ihn auch umgebracht. Er sagte, er könne diesen Gott nicht verstehen. Ich konnte ihm keine Antwort geben. In einer solchen Situation hast du keine Antwort. Ich umarmte ihn nur und sagte, es tue mit schrecklich leid. Er weinte lange in meinen Armen.«

Bulgarien Serbien avc GefängnisBulgarien Serbien avc Gefängnis


Stay informed

Every commitment starts with staying informed. We have several free offers for you, digital and printed. Stay up to date.

Slogan Footer
Language DE / EN