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20. September 2023

Gestrandet in Athen

GRIECHENLAND
Jahrzehntelange Kriege im Nahen Osten, autoritäre Regime und Islamismus haben Unzählige in die Flucht nach Europa getrieben.

Am Tor Europas begegnen unsere Mitarbeiter zerbrochenen Menschen: Kindern, die noch nie eine Schule besucht haben, stattdessen durch Wüsten und über das stürmische Meer nach Europa geflüchtet sind. Eltern, die auf der Flucht Kinder verloren haben und denen, die geblieben sind, keine Spielsachen mehr kaufen, weil sie jeden Cent für ihr Ticket in den Westen sparen. »Sie wollen weiter nach England, Frankreich, Deutschland. Dieses Ziel hat sich in ihre Herzen und Köpfe eingebrannt«, erklärt unser Mitarbeiter.

Kein Zurück
Einfach zurückgehen? (Zu) risikoreich, denn: »Alles, was du im Alltag tust, wird von der iranischen Regierung kontrolliert. Trittst du aus dem Islam aus, ist das dein Todesurteil,« erzählen uns iranische Flüchtlinge. »Würde ich in den Iran zurückkehren, käme ich von Flughafen direkt ins Gefängnis,« ist sich Mojtaba, selbst Christ, der Gefahr für Rückkehrer bewusst.

Ungeheuchelte Freundlichkeit
Im Flüchtlingszentrum von AVC saß kürzlich ein afghanischer Arzt beim Essen für Notleidende am Tisch. Er ist kein Christ. In Athen engagiert er sich hingebungsvoll für kranke Flüchtlinge. Als man ihn fragte, warum er bei uns Dauergast sei, sagte er: »Weil hier Frieden ist. Ich kenne keinen anderen Ort in Athen, wo den Menschen so viel ungeheuchelte Freundlichkeit entgegengebracht wird – selbst den Unausstehlichsten! Und eure Volontäre aus aller Welt werden sofort ins Team integriert, als gehörten sie zur Familie. Wie geht das?«

Tür zu den Herzen
»Athen ist nicht nur eine offene Tür nach Europa, sondern auch zu den Herzen der Menschen«, erklärt unser Mitarbeiter. Viele haben hier zum ersten Mal eine Begegnung mit der gelebten Liebe von Jesus. Mehrmals im Jahr laden unsere Mitarbeiter zu Events, bei denen Dutzende die gute Nachricht hören. Lebhafte iranische Musik und gutes Essen umrahmen die besonderen Abende.

Amir erlebte Jesus als Jugendlicher in einem gewöhnlichen Gottesdienst in Griechenland. Ursprünglich aus dem Iran, wollte er mit Religion jeglicher Art nichts zu tun haben. Seine Erfahrungen mit dem Islam wirkten abschreckend auf ihn. Dann baten seine Eltern ihn, in der Kirche mit der Technik zu helfen. Schon das erste Lied im Gottesdienst berührte ihn. Amir: »Es war, wie wenn Gott zu mir sprach: ›Fürchte dich nicht, ich bin mit dir!‹« Er merkte, wie Gott in seinem Leben zu wirken begann, wurde Christ und ließ sich taufen. Gestrandet in Athen – und in Gottes Arme »gespült«. Gott sei Dank.

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