AVC bhutan christen illegal
06. April 2023

Wo Christsein illegal ist

BHUTAN
Bhutan rühmt sich, das Land mit den glücklichsten Menschen auf der Welt zu sein. Bei näherem Hinsehen zeigt diese Fassade tiefe Risse.

Alle paar Jahre wird in Bhutan mit Umfragen das »Bruttonationalglück« der Bevölkerung ermittelt. Doch die positiven Resultate trügen. Eine hohe Scheidungsrate, Arbeitslosigkeit, Auswanderung, Drogenabhängigkeit und Alkoholmissbrauch lasten schwer auf dem kleinen Land auf 2000 m ü. M. am Fuße des Mount Everest.

In jedem Haushalt hängt ein Porträt des Königs – ein guter Herrscher, dem die Einwohner vertrauen. Dass er während der Corona-bedingten Abriegelung des Landes zwei Jahre lang die Löhne in der Tourismusbranche aus eigenem Vermögen bezahlt hat, wird man ihm nicht vergessen. Jetzt sind die Grenzen wieder offen und auch unsere Partner sind froh, dass wir sie wieder besuchen können.

Für Christen ist alles verboten
Christen machen in Bhutan einen Bevölkerungsanteil von weniger als 2 % aus. Und sie haben einen schweren Stand. Buddhismus und Hinduismus sind in der Verfassung der konstitutionellen Monarchie verankert. Deshalb wird die Ausübung des christlichen Glaubens als »schweres Verbrechen« eingestuft. Christen dürfen keine Kirchen bauen, keine christliche Literatur drucken und öffentlich nichts über ihren Glauben sagen. Bereits zweimal, 2009 und 2013, haben sie den Antrag auf Anerkennung des Christentums als offizielle Religion gestellt – ohne Erfolg. Unsere Partner sprechen zwar nicht von Verfolgung. Aber kurzzeitige Gefängnisstrafen aus Glaubensgründen sind keine Seltenheit.

AVC unterstützt Gemeindegründer, damit sie in Städten wie auch in abgelegenen Regionen die Menschen mit dem Evangelium erreichen. Um aber nicht aufzufallen, gehen Pastoren und Evangelisten in Teilzeit auch anderen beruflichen Tätigkeiten nach.

Die Jugend im Fokus
Und weil es wichtig ist, dass die wenigen Christen im Land zusammenhalten, einander Mut zusprechen und im Glauben wachsen, finanzieren wir christliche Literatur, Konferenzen und Seminare. Eine spezielle Zusammenkunft gilt Singles in heiratsfähigem Alter. Sie sollen die Chance bekommen, Ehepartner zu finden, die ebenfalls Jesus nachfolgen. Dieses Treffen wäre aber problematisch innerhalb Bhutans. Das letzte große Event mit über 200 Jugendlichen im Januar dieses Jahres fand deshalb in Indien statt.

Jungen Männern und Frauen, die das Potenzial für die Gemeindeleitung haben, gewährt AVC ein Stipendium. Damit können sie in anderen asiatischen Ländern Bibelschulen besuchen. Sie sagen: »Nach unserer abgeschlossenen Ausbildung im Ausland wollen wir nach Bhutan zurückkehren, Gott hat uns dazu berufen, ihm hier zu dienen.«

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