Usbekistan
Das Land gilt als Herz der Seidenstraße. Städte wie Samarkand, Buchara und Chiwa beeindrucken Reisende seit Jahrhunderten. Über einen Zeitraum von hunderten von Jahren hatte dieses »Herz der Seidenstraße« jedoch kein Herz für Christen. Diese litten unter Schikanen und Verfolgung. Christen wurden vom Staat überwacht, christliche Gemeinden mussten registriert werden, die erforderliche Registrierung wurde jedoch praktisch unmöglich gemacht.
Seit 2016 erlebt das Land eine Öffnung nach innen und außen. Die wirtschaftliche Entwicklung geht stark voran. Offiziell besteht Glaubensfreiheit. Die Liberalisierung ist spürbar.
Dennoch laufen nichtregistrierte Kirchen (vor allem mit protestantischer oder freikirchlicher Prägung) weiterhin Gefahr, strafrechtlich verfolgt zu werden. Als Herausforderung sind auch die mangelnde Rechtsstaatlichkeit und Demokratiedefizite zu sehen. Am stärksten leiden nach wie vor Christen mit muslimischem Hintergrund unter staatlichen Repressalien und Verfolgung aus dem muslimischen Umfeld.
AVC arbeitet in Usbekistan in einer strategischen Partnerschaft mit einer einheimischen Gemeindebewegung zusammen. In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt auf Gemeindegründung in Städten und Dörfern, wo es noch keine Kirche gab, auf der Hilfe für Verfolgte sowie auf der Starthilfe für soziale Einrichtungen wie Reha-Zentren und Suppenküchen.
Heute stehen Gemeindegründungen in der autonomen Provinz Karakalpakistan im Westen und in der Provinz Surkhandarya im Süden des Landes im Fokus unserer Arbeit. Zudem setzen wir uns für die Vernetzung von Gemeinden und Diensten in Form eines Mitarbeiternetzwerks ein. In jüngster Zeit hat die Arbeit unter afghanischen Flüchtlingen ein noch stärkeres Gewicht erhalten.