Flucht vor der Zwangsehe
Auch Teyo aus dem Dorf Doma sollte von ihrem Stiefvater und ihren Brüdern in eine Ehe mit einem älteren Mann gezwungen werden. Sie waren hinter dem Brautpreis her – für einige Kühe wollten sie das Mädchen verschachern. Der Stiefvater hatte ohnehin kein Herz für Teyo. Und als diese auch noch Christin wurde, ging das ohnehin schon magere Wohlwollen des als Zauberer aktiven Mannes komplett verloren. Dass Teyo Jesus liebt und ihm folgen will, brachte ihr den offenen Hass ihres Stiefvaters und ihrer alkoholabhängigen Brüder ein.
Als sich die Zwangsehe nicht länger aufschieben ließ, floh Teyo kurz vor dem Hochzeitstermin aus ihrem Dorf. Die 17-Jährige gelangte zu einem Pastor in Morogoro, der sie zum Sozialamt brachte. So kam sie in unser Heim.
Die junge Frau erreichte uns abgemagert, da sie zu Hause nicht ausreichend zu essen bekommen hatte. Seit sie in unserem Heim lebt, strahlt sie und hat zugenommen. Sie hatte die Schule vor der Flucht nicht beenden können, weil der Stiefvater die Schulgebühren für sie nicht mehr bezahlen wollte. Nun besucht sie die Realschule und absolviert in zwei Jahren den Stoff von vier Schuljahren. Sie möchte gerne Kindergärtnerin werden und wir wollen ihr dabei helfen. Sie ist so dankbar für die Chance, die wir ihr geben dürfen.