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29. Mai 2023

Fragile Sicherheit

PAKISTAN
Seit der Machtergreifung der Taliban in Afghanistan nehmen unsere Partner in Pakistan stark gefährdete Flüchtlinge aus dem Nachbarland auf. 250 Männer, Frauen und Kinder sind aktuell in acht Schutzhäusern untergebracht.
Unser Team holt die Flüchtlinge in getarnten, risikoreichen Fahrten an der nordwestlichen Grenze zu Afghanistan ab. Ihre Unterbringung in Safe Houses (Schutzhäusern) unter dem Radar der Taliban ist gefährlich – die islamistische Terrorgruppe ist auch in Pakistan aktiv. Die Versorgung der Untergebrachten mit Lebensmitteln erfolgt teils in nächtlichen Aktionen. Viele Flüchtlinge haben Traumatisches erlebt und benötigen psychologische Hilfe. Fliegt ein Safe House auf, müssen die Familien unverzüglich erneut bei Nacht und Nebel evakuiert werden. Zudem helfen ihnen unsere Partner bei der Beschaffung von Ausweispapieren, damit sie in Pakistan arbeiten, ihre Kinder zur Schule schicken oder ausreisen können. Einige haben in westlichen Staaten Asylanträge gestellt.

An ihre Flucht aus Kabul erinnert sich das Ehepaar Mohadesse* und Zadeh*.

Mohadesse*
»Mein Mann arbeitete in Kabul für ein amerikanisches Unternehmen und wurde Christ. Als die Taliban die Macht übernahmen, war unser Leben in höchster Gefahr. Aber der Chef meines Mannes ließ uns nicht im Stich. Er organisierte unsere Flucht nach Pakistan.

Tausende Menschen drängten täglich zur Grenze. Während der 14-stündigen Fahrt wurde unser Bus mehrere Male von den Taliban durchsucht, einige Menschen wurden hinausgezerrt und abgeführt. Uns sahen sie nicht. Es war, als wären wir unsichtbar.
An der Grenze zu Pakistan standen die Menschen Schlange, einige warteten schon seit einem Monat. Ich verlor jeden Mut. Da vernahm ich eine innere Stimme: ›Der Weg ist jetzt offen.‹ Kurz danach bemerkte ich ein geöffnetes Tor, das völlig unbewacht war. Wir schlüpften hindurch und mithilfe einheimischer Christen gelang uns die Flucht ins Landesinnere. Dass wir es in 24 Stunden von Kabul nach Pakistan geschafft hatten, war ein Wunder. Als wir im Safe House ankamen, gab ich mein Leben Jesus.«

Zadeh*
»Ich kam durch meinen amerikanischen Chef zum Glauben an Jesus. Deshalb wollte sich meine Frau von mir scheiden lassen. Die Taliban ergriffen die Macht in Kabul und die Jagd nach Christen begann. Auch mich suchten sie überall. Da sie mich nicht finden konnten, zerrten sie meinen Vater aus seinem Haus, zogen ihn nackt aus und schlugen ihn mit Eisenstangen, bis er starb. Sie töteten auch meinen Schwager.

Als ich das hörte, wollte ich zurück in mein Dorf, um mich zu stellen, damit nicht noch mehr Mitglieder meiner Familie ermordet würden. Meine Frau wollte mich aber nicht gehen lassen. Die ganze Situation war eine schwere Zerreißprobe.
Ich danke Gott, dass unsere Ehe gerettet ist und wir nun in Pakistan in Sicherheit sind. Die selbstlose Fürsorge eures Teams ist überwältigend. Eines Tages möchte ich in meine Heimat zurückkehren, um den Menschen von Jesus zu erzählen.«

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