Die Einsamkeit der Unvollkommenen
Chinesische Familien adoptieren nur selten. Die Kultur in China ist so geprägt, dass makellose Kinder bevorzugt werden. Sie gelten auch als eine Art Altersvorsorge.
95% der Kinder in chinesischen Waisenheimen haben irgendeine Art von Handicap, sei es körperlich oder geistig. Manchmal reicht schon ein kleines sichtbares Muttermal, damit ein Kind unerwünscht ist.
Bis noch vor wenigen Jahren gab es in China viele sogenannte »Pflegheime«: Die Waisenkinder konnten bei Pflegeltern (in der Regel bei ausländischen Christen) leben, während sie offiziell in staatlichen Waisenheimen registriert waren. Diese Leute ließen ihnen medizinische Behandlungen, Operationen und Schulbildung zuteilwerden und zogen sie voller Liebe und Fürsorge groß.
Seit 2019 lässt China, angeblich wegen der Pandemie, merklich weniger ausländische Mitarbeiter von christlichen Organisationen ins eigene Staatsgebiet. Dadurch mussten viele Pflegheime schließen. Verwaiste oder verlassene Kinder mit einer Behinderung leiden jetzt still in staatlichen Institutionen.